Von guten und schlechten Buchcovern
Im Grunde verhält es sich bei Buchcovern nicht anders als mit den Geschichten, die sie illustrieren: Es gibt gute und schlechte. Wem das nun zu banal und abgedroschen klingt, mag für sich eine andere Wertung heranziehen: Es gibt passende und unpassende Buchcover. Letztlich läuft das aber auf dasselbe hinaus, denn ein schlechtes Cover ist immer auch unpassend. Seit der Entstehung der Buchindustrie und der weltweiten Verbreitung des Buchhandels gab es schon unzählige Bücher mit indiskutablen Einbänden. Doch man kann mit Fug und Recht behaupten, dass deren Zahl seit dem Durchbruch des Self Publishing noch einmal zugenommen hat. Wo früher meist der Verlag für einen missratenen Bucheinband verantwortlich war, ist es heute in den überwiegenden Fällen der Buchautor selbst. Denn mit moderner Grafiksoftware ist es plötzlich sehr einfach geworden, selbst zum Layouter und Designer des eigenen Buchcovers zu werden. Das ist verführerisch, geht aber auch schnell nach hinten los, wenn man mit der Technik nicht umgehen kann oder erst 15 Jahre alt ist und noch keinen eigenen Geschmack entwickeln konnte.
Wer sich selbst davon überzeugen will, was Autoren auf Buchcovern für Unheil anrichten können, sollte einfach mal einen Blick in die Top-10-eBookcharts bei Amazon oder anderen Online-Buchhändlern werfen. Oder den großartigen Tumblr-Blog "Kindle Cover Disasters" konsultieren, der die Perlen des geschmacklosen Designs vereint.
Und meine Cover?
Auch ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, für meine eBooks bei Bookrix oder Amazon selbst Cover zu entwerfen. Bin ich auch kein geborener Layouter, so habe ich den Umgang mit Grafikprogrammen schon in frühester Jugend gelernt. Das garantiert natürlich überhaupt nicht ansprechende Buchcover, und ich bin mir auch relativ sicher, dass so mancher Profi-Grafiker an meinen Entwürfen zu Recht einiges auszusetzen hätte. Aber immerhin fallen meine Einbände wohl nicht in die Kategorie "Cover Disasters".
Hier einige Cover für meine Bücher, mit denen ich zufrieden bin:
Der Andere
Wie die meisten meiner Bilder für die Bucheinbände habe ich auch dieses bei flickr gefunden. Die Schwarz-/Weiß-Optik sowie der im Halbschatten verborgene Mann passen zu der düsteren, skurillen Geschichte.
Es geht ihm gut
Auch hier passt das Bild gut zur Geschichte. Die Strandaufnahme stammt von mir selbst, ich habe sie in Varadero (Kuba) gemacht. Mir gefiel die Symmetrie des Holzgestells im Vergleich zum dahinter liegenden Meer.
Wir waren jung
Na gut, über die Schriftart kann man im Nachhinein diskutieren. Aber das Bild an sich spricht mich immer noch sehr an, da es die verträumte Erinnerung des Protagonisten in der Erzählung passend wiedergibt.
Ein Traum von Paris
Wieder mal ein flickr-Bild, aber dieses Mal eines, das ich noch nachbearbeitet habe. Ich habe mit Kontrast und Helligkeit gespielt, bis man von der Frau nur noch die Umrisse erkennen konnte. Da der Protagonist in dieser Erzählung verschwommene Traumvorstellung von seiner Angebeteten und von Paris hat, trifft es das eigentlich ganz gut.