Das war es also, das Jahr 2014. Zwölf Monate, die sich anfühlten wie zwölf Monate. 365 Tage und natürlich diese eine Nacht in Rio. Ein Sommer, der irgendwie keiner war, da es meistens regnete. Und trotzdem scheinbar das wärmste Jahr, seit Konfuzius auf einer Hand stehend die zehn Gebote verlas. Davon abgesehen, war 2014 ganz offensichtlich ein Jahr wie jedes andere. Unzählige Herausforderungen erwarteten jeden Einzelnen. Etwa die, den Verstand nicht zu verlieren angesichts der dauernden Katastrophen-Meldungen, Kriege, Krisen, Aufmärsche echter "Patrioten", Skandale und Debatten. Die Frage, wie man damit umgehen soll, dass im Rest der Welt tausende Menschen mit der Gefahr leben müssen, jeden Tag erschossen zu werden oder zu verhungern, während sich hierzulande wohlsituierte Mittelständler auf der Straße zusammenrotten, um gegen den angeblich drohenden Verlust ihrer Identität zu demonstrieren, pauschal alle Massenmedien der Lüge zu bezichtigen, die es wagen, nicht ihrer Meinung zu sein und somit zu beweisen, dass nicht nur greise Wissenschaftler in einem Elfenbeinturm leben können. 2014 war, wenn ich so darüber nachdenke, also erneut ein Jahr, in dem der Zyniker in mir Zweifel an der Zukunftsfähigkeit unserer zweibeinigen Rasse bekam. Einer Rasse, die es immer wieder aufs Neue schafft, Probleme herbei zu brüllen, wo eigentlich keine sind. Andererseits weiß der Pragmatiker in mir auch, dass sich alles wieder irgendwie regeln wird. So war es bisher immer, und so wird es auch diesmal wieder sein.

Ansonsten gab es 2014 jede Menge guter Musik zu genießen und natürlich auch viele starke Bücher zu lesen. Auch ich hatte zwischen Alltagsstress, ausgedehnten Reisen und einem Jobwechsel Zeit, viele Texte zu Papier zu bringen. Der ein oder andere davon hat es ja auf diese Seite geschafft, die übrigens ebenfalls eine Errungenschaft des Kalenderjahres 2014 ist. Mein Vorsatz für 2015 lautet, in dieser Hinsicht genau so weiterzumachen. Es gibt einige Ideen, die ich gerne ausarbeiten und dann hier oder bei bookrix.de veröffentlichen möchte. Auch ist es nicht ausgeschlossen, dass der Sammelband "Bevor es zu spät ist" einen Nachfolger bekommt. Ich hätte also kein Problem damit, wenn 2015 wieder ein Jahr mit zwölf Monaten wäre. Denn ich habe viel vor. In diesem Sinne: Frohes Neues!