Schneeregen

Ich kenne nicht viele Autoren, beziehungsweise Menschen, die wie ich in ihrer Freizeit gerne mal Dinge niederschreiben, die sich im Optimalfall zu sinnvollen Geschichten formen. Leider, muss ich sagen. Ich würde gerne mehr kennen, aber das gehört nicht hierher. Jedenfalls gehe ich davon aus, dass es diesen Zeitgenossen ähnlich geht wie mir. Manchmal macht es unvermittelt "Klick", und ein spontaner Gedanke wird zu einer Idee, zu einer ungefähren Handlungsvorstellung, und innerhalb weniger Augenblicke hat man die Umrisse einer Geschichte im Kopf. Selbst wenn man überhaupt keine Zeit für derlei Späße hat, so wie ich im vergangenen Monat, schreibt man sie auf.

Schneeregen im Vorfrühling

In meinem Fall entstand Anfang März innerhalb weniger Stunden die kurze Erzählung "Schneeregen". Und das kam so: Ich las bei bookrix.de rein zufällig das Thema für das monatlich stattfindende Wortspiel, und dieses Thema lautete für den März: "Vorfrühling". Das Wortspiel muss man sich ein wenig wie einen Poetry Slam vorstellen, nur eben zu einem bestimmten Thema. Man kann eine Geschichte einreichen, ein Gedicht, Dada-Poesie, was auch immer. Auch hinsichtlich der Länge werden keine Vorgaben gemacht, wobei davon auszugehen ist, dass ein Fünfhundert-Seiten-Epos bei den Usern, die letztlich über den Sieger abstimmen, keinen Anklang finden dürfte. Jedenfalls kam mir zum Thema "Vorfrühling" eine Geschichte in den Sinn, die ich an einem Abend aufschrieb, ein paar Tage später noch mal kurz gegenlas und dann einfach mal beim Wettbewerb einstellte.

Man sollte erwähnen, dass das Wetter Anfang März das genaue Gegenteil von frühlingshaft war, eher arktisch mit apokalyptischen Anklängen, was in die Geschichte "Schneeregen" mit Sicherheit eingeflossen ist. Am Ende schusterte ich über ein selbst geschossenes Foto von einem Schneesturm vor der Feldherrnhalle am Odeonsplatz (siehe unten) noch ein billiges Cover zusammen, und "Schneeregen" war fertig.

Das Coverfoto für "Schneeregen"
(Klick auf das Foto beamt Euch direkt zur Geschichte)

Sieger im Bookrix-Wortspiel

Ehrlich gesagt war ich etwas skeptisch, was die Geschichte anging, weil ich üblicherweise mehr Zeit in meine Texte stecke und ihnen etwas mehr Tiefgang (hier bitte Anführungszeichen hinzudenken) verpasse, als "Schneeregen" aufweist. Aber als ich die Erzählung dann am Ende des Monats noch mal überflog, war ich doch überrascht, wie gut lesbar sie geworden ist. Und mit der Meinung stand ich offenbar nicht alleine da: Denn mir nichts, dir nichts war ich der Sieger des 76. Wortspiels bei Bookrix. Dass mich das freut, sollte nicht sonderlich überraschen. Aber es stimmt nun mal: Ich freue mich ehrlich darüber. Ich habe noch nie einen literarischen Wettbewerb gewonnen, und mag dieser auch nur ein kleiner gewesen sein und mein Text ein in aller Eile geschriebener, so ist das Votum der User doch eine nette Bestätigung. Vielleicht sollte ich doch einmal versuchen, Autoren kennen zu lernen. Die sähen das sicherlich genauso. In diesem Sinne: Danke noch mal.

Hier die Erzählung "Schneeregen" umsonst lesen