Als Herr Rauhmeier einmal nicht mehr weiter wusste, setzte er sich an seinen Küchentisch mit Blick auf den Vorgarten und trank ein Bier. Schon nach wenigen Minuten sah er die Dinge völlig anders, ja er sah sie in nie gekannter Klarheit. Kühne Gedanken und messerscharfe Analysen durchströmten seinen Kopf. Das verwirrte ihn über das normale Maß hinaus. Als Herr Rauhmeier sogar einfiel, wie man den Frieden im Nahen Osten wiederherstellen, die Einkommensunterschiede zwischen Mann und Frau beseitigen und den TSV 1860 München in einen Aufstiegsaspiranten verwandeln konnte, ließ er verstört seine Faust auf die Tischplatte niedersausen und rief "Ja, leck' mich am Arsch!" Anschließend stand Herr Rauhmeier auf und erleichterte sich auf der Toilette. Dann ging er ins Bett und schlief ruhig und zufrieden ein.


Weitere satirische Texte gibt es im Sammelband Gedanken und andere Gemeinheiten